23.09.2014

"Musikinstrumenten-Museum als Kristallisationspunkt im Musikwinkel"

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Vogtlandverein veranstaltet Informationsvortrag mit der Leiterin des Musikinstrumenten-Museums Markneukirchen in Berlin Am Dienstag dieser Woche traf sich der Vogtländische Verein zu Berlin e.V. zu seinem traditionellen Stammtisch im Restaurant Neumond in Berlin. Auf Einladung der Vereinsvorsitzenden Yvonne Magwas war dieses Mal die Leiterin des Markneukirchner Musikinstrumenten-Museums Heidrun Eichler zu Gast, die Spannendes über die Entwicklung und Bedeutung des Musikinstrumenten-Museums als auch die 350jährige Tradition des Musikinstrumentenbaus im vogtländischen Musikwinkel berichtete.

Angefangen bei der Museumsgründung im Jahr 1883 durch Paul Apian-Bennewitz, über den Umzug in das Paulus-Schlössel bis hin zur Eröffnung des Historischen Sägewerks im Jahr 2010 veranschaulichte Heidrun Eichler vor rund 20 Vereinsmitgliedern und Freunden des Vogtlandes die Erfolgsgeschichte des Museums. „Unser Musikinstrumenten-Museum ist der Kristallisationspunkt des Musikwinkels“, so Eichler, die bereits seit 1995 Leiterin der Institution ist und derzeit 3.500 Musikinstrumente, 400 heimatgeschichtliche und volkskundliche Sachzeugen, 7000 Bücher sowie unzählige Fotos und Bilder verwaltet. Dabei wächst die Sammlung stetig an. „Wir gehen heute nicht mehr von Haus zu Haus, wir haben eher zu tun, die Akkordeons und alten Zithern, die uns fast täglich angeboten oder einfach vor die Tür gestellt werden, umzulenken oder notfalls auf Ebay zu verweisen“, so Eichler. Auf den Platzmangel wurde bereits reagiert. 2006 und 2010 konnte mit dem Gerber-Hans-Haus und dem Historischen Sägewerk die Ausstellungsfläche um 2 originale Werkstätten sowie zusätzliche 100 qm Fläche erweitert werden. Der Museumsgarten und ein neues Depot wurden zudem aus Geldern des deutsch-tschechischen EU-Förderprogramms Ziel3 finanziert. Und die zwischen 20.000 und 24.000 Gäste pro Jahr sorgen für Einnahmen in Höhe von 80.000 Euro. Den Hinweis der Vereinsvorsitzenden Yvonne Magwas, zusätzliche Gelder ggf. aus Bundesmitteln zu beantragen, nahm die Museumsleiterin gern entgegen.

Neben der finanziellen Förderung sei laut Eichler auch das entsprechende Marketing wichtig, um den Bekanntheitsgrad zu erhöhen. „Die Nominierung des Musikwinkels zum immateriellen Weltkulturerbe in Sachsen ist ein Schritt in die richtige Richtung genauso wie der Bau der Rieseninstrumente Tuba und Geige, die ins Guinnessbuch aufgenommen wurden.“ Es wäre schön, wenn diese Aktionen eine positive Ausstrahlung auf unsere Region und insbesondere auf die 1.200 Beschäftigten im vogtländischen Musikinstrumentenbau hätten, waren sich alle Teilnehmer einig. Insbesondere in Hinblick auf den globalen Konkurrenzdruck, sei es wichtig, den Qualitätsstandort Musikwinkel hervorzuheben. „Die asiatische Konkurrenz wird immer besser. War es zunächst die Billigproduktion, die dorthin abgewandert ist, so ist inzwischen in manchen Branchen auch das höhere Preissegment betroffen“, gab Heidrun Eichler zum Schluss ihres Vortrages zu bedenken. Vereinsvorsitzende Yvonne Magwas dankte Heidrun Eichler für ihren Beitrag sowie Vereinsmitglied Maria Jacob, die den Kontakt zum Musikinstrumenten-Museum hergestellt und den Termin möglich gemacht hatte.

Im Anschluss saßen die Vereinsmitglieder und Freunde des Vogtlandes noch in gemütlicher Runde beieinander und freuten sich bereits auf den nächsten Vogtland-Stammtisch am 4. November 2014, der ab 18:00 Uhr im Restaurant Neumond in Berlin stattfindet.

» Bericht der Freien Presse vom 29.09.2014» Weitere Informationen und Termine auf der Homepage