CORONA
21.02.2021

Vogtländer haken nach: Impf-Diskussion mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
Bundestagabgeordnete Yvonne Magwas lud am 17. Februar zu einer Frage-Antwort-Runde zum Thema "Corona-Impfung - Unser Weg zurück in die Normalität" ein. Über eine Stunde setzten sich Vertreter aus Wirtschaft, Gesundheit, Soziales sowie Politik auseinander.

Konstruktiv und informativ. Zur siebten Ausgabe der Veranstaltungsreihe "Magwas trifft..." diskutierten rund 70 Vogtländerinnen und Vogtländer mit dem Bundesgesundheitsminister via Videoschalte. "Ein Format, das sich bewährt hat. Es ermöglicht den direkten Austausch zwischen der Praxis und den politischen Entscheidungsträgern auch in Corona-Zeiten", so Gastgerberin Yvonne Magwas. Jens Spahn gab zu Beginn der Veranstaltung einen Einblick in die aktuelle Teststrategie des Bundes. U.a. soll ab dem 1. März jeder Anspruch auf einen kostenlosen Schnelltest haben. Getestet wird vor allem in offiziellen Testzentren, Arztpraxen und Apotheken. Bei einem positiven Ergebnis, soll zur Bestätigung ein PCR-Test durchgeführt werden. Anfangs könne es zu einer erhöhten Nachfrage kommen, so wie es üblich sei bei neuen Angeboten, gab der Minister zu verstehen. Deshalb könne es auch punktuell zu Engpässen kommen. "Warum wurde diese Teststrategie nicht von Anfang an gefahren", hakte Rodewischs Bürgermeisterin Kerstin Schöniger nach. "Weil wir erst jetzt ausreichend Kapazitäten haben", so Jens Spahn.

Ähnliche Situation bei der Corona-Impfung. Im Zuge der Lieferengpässe kam es zu Enttäuschung bei einigen Vogtländerinnen und Vogtländern. Zum einen warten derzeit manche über 80-Jährige noch auf ihren Ersttermin, zum anderen sehen einige Pflegedienste noch Lücken, beispielsweise bei Patienten in häuslicher Pflege oder "Neuankömmlinge" in den Seniorenheimen. Außerdem führe die "Poolimpfung" des Pflegepersonals zu Ausfällen. Die "Poolimpfung" sei keine Vorgabe, erklärte der Minister, auch wenn er es aus praktischen Gründen verstehe. Dass der Impfstoff anfangs nur begrenzt zur Verfügung stünde, war von vornherein klar, deshalb sei die Priorisierung so wichtig. Die Terminschwierigkeiten würden bald abnehmen, da bereits mehr Impfstoffe geliefert werden. Der Bundesminister hält an dem Ziel fest, dass bis zum Ende des Sommers jeder ein Impfangebot bekomme. Eine Impfpflicht würde es von Seiten des Bundes weiterhin nicht geben. Zudem lehne er auch eine Impfpflicht für neue Bewohner oder das Pflegepersonal ab. Hier würde weiterhin auf Aufklärung gesetzt. Wenn Privatunternehmen sich für eine Impfpflicht entscheiden, dann sei das etwas anderes.

"Wir haben konstruktiv und auf Augenhöhe diskutiert. Einiges konnte geklärt und erklärt werden, anderes gaben wir dem Minister zum Überdenken mit. Mir persönlich erhalten beispielsweise die Erzieher und Grundschullehrer zu spät ein Impfangebot, gerade in Anbetracht der aktuellen Wiederöffnung von Kita und Grundschulen. Die regelmäßig kostenlosen Testmöglichkeiten für die Erzieher sind schon einmal ein Anfang", resümiert Yvonne Magwas.