Auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Yvonne Magwas besuchte der Direktor der Musikmesse Frankfurt, Wolfgang Lücke, gestern Markneukirchen. 30 Unternehmen und Handwerker des regionalen Musikinstrumentenbaus nahmen an einer Gesprächsrunde mit Lücke in der Fachhochschule für Musikinstrumentenbau teil. In den vergangenen Jahren ist die Messe berechtigterweise stark in die Kritik geraten.
Vor allem steigende Kosten, Qualitätseinbußen bei der Messeorganisation und Unklarheiten über das neue Messekonzept 2016 führten zu Verärgerung bei den vogtländischen Ausstellern. Auch fühlten sich die Aussteller nicht als gleichwertige Partner. Aus diesem Grund war es wichtig, beide Seiten zusammenzubringen. Immerhin ist die Messe bis dato der wichtigste internationale Marktplatz für die Aussteller. Wolfgang Lücke stellte gestern zunächst das neue Konzept der Musikmesse für das nächste Jahr vor. Danach folgte eine rege Diskussion und die Teilnehmer äußerten ihre Kritikpunkte. Als besondere Erschwernisse wurden Probleme bei der Logistik vor Ort, hohe Lärmbelästigung durch andere Aussteller und die für 2016 geplanten vier Besuchertage genannt.
Auch ist es gerade für kleine Unternehmen schwer realisierbar, Messestand und b2b-Bereich (Messebüros für Verkaufsgespräche und Verhandlungen mit Kunden) parallel zu betreuen. Diesen Kritikpunkten möchte man sich von Seiten der Messe stellen. In einigen Punkten konnte Wolfgang Lücke bereits Antworten geben: Es wird verstärkt in Lärm- und Schallschutz investiert. Ebenso wird es keine Erhöhung der Standgebühren geben. Andere Kritikpunkte blieben offen und bedürfen weiterer Gespräche bzw. individueller Verhandlung. "Es war wichtig den Dialog zu haben, sich gegenseitig ins Gesicht zu schauen und nun ggf. weiterführende Gespräche zu führen. Es kommt darauf an, dass die Messe auch zu geäußerten Zusagen steht, um wieder Vertrauen aufzubauen", so Yvonne Magwas. Dem heutigen Termin vorausgegangen war ein Gespräch zwischen den Ausstellern 2015 und Yvonne Magwas am 15.6. sowie am 24.6. ein Gespräch in Frankfurt zwischen der Abgeordneten und den Verantwortlichen der Musikmesse, Kai Hattendorf und Wolfgang Lücke. Ein Ergebnis des Gesprächs in Frankfurt war die Einladung des Direktors nach Markneukirchen.
Hintergrund Die Musikmesse ist weltweit einer der größten und bedeutsamsten Marktplätze für Musikinstrumenten und Zubehör. Über 1300 Aussteller aus 51 Ländern präsentierten sich 2015 dem internationalen Publikum. Zwei der vier Messetagen waren bisher ausschließlich für Fachpublikum zugänglich. Neben Händlern und anderen Fachbesuchern wird die Messe 2016 erstmals an allen vier Tagen auch für das Publikum geöffnet sein. In diesem Jahr waren 17 vogtländische Aussteller in Frankfurt vertreten.