Magwas verweist auf Potenziale im ländlichen Raum - Wohnungsbauprämie dringend anpassen! Der Deutsche Bundestag hat am heutigen Donnerstag über den Bericht zum Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen debattiert. In ihrer Plenarrede nahm Yvonne Magwas Bezug auf die Potenziale des ländlichen Raums. Viele ländliche Regionen, wie beispielsweise das Vogtland, stehen derzeit vor umfassenden sozialen, ökonomischen und demographischen Herausforderungen.
Hauptgrund für den Druck auf die Wohnungsmärkte in Ballungsgebieten ist nicht der Zuzug Schutzsuchender, sondern die Binnenwanderung innerhalb Deutschlands. In den vergangenen Jahren haben vor allem junge Menschen strukturschwache, periphere Räume verlassen. Das ist nicht gut! "Wir brauchen Perspektiven für den ländlichen Raum! Wir brauchen Stabilitätsanker für den ländlichen Raum! Wir müssen konsequent in dessen Attraktivität investieren!", so Yvonne Magwas. Magwas verweist darauf, dass oft schnell ein Konsens über eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und die Notwendigkeit des Breitbandausbaus herrsche. Zu kurz kämen dabei die Chancen des selbst genutzten Wohnraumes für den ländlichen Raum.
Das selbstgenutzte Eigenheim sei ein Standortvorteil, deshalb müsse man gerade junge Familien in die Lage versetzen, für das eigene Heim sparen zu können. Häuslebauer seien eine wichtige Säule des Wohnungsbaues. Wohneigentum stärkt ländliche Räume! Ja, es ist definitiv ein Haltefaktor, ein Stabilitätsanker, so Magwas. Aus diesem Grund gilt es, die Wohnungsbauprämie zu überarbeiten. "Mit der Wohnungsbauprämie verfügen wir über ein funktionierendes Instrument, das Berufsanfängern und jungen Familien einen Anreiz zum Sparen für das Eigenheim geben sollte. Die Wohnungsbauprämie kann inzwischen jedoch nur noch von wenigen genutzt werden", so Magwas. Die geltenden Eigentumsgrenzen wurden vor zirka 20 Jahren festgelegt. Und die allgemeine Einkommens- und Preisentwicklung hat sie für viele unerreichbar gemacht. "Eine Anpassung der Einkommensgrenzen und Prämienhöhen ist überfällig. Menschen mit geringem Einkommen, die jeden Tag arbeiten und auf die eigenen vier Wände sparen, benötigen eine größere Unterstützung. Es ist an der Zeit, dass wir hier zu neuen Impulsen kommen, so die Abgeordnete.
Hintergrund: Die Bundesregierung hat den Bericht zum Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen und zur Wohnungsbauoffensive vorgelegt (18/7825). Kernpunkt des Berichts ist ein Zehn-Punkte-Plan. Ziel ist es, die Wohnbautätigkeit massiv anzukurbeln. Der Neubau soll von aktuell rund 270.000 Wohnungen pro Jahr auf mindestens 350.000 gesteigert werden. Dazu sieht das Programm bspw. vor, Bauvorschriften zu vereinfachen und steuerliche Abschreibungen vorzunehmen. Im Baurecht wird zudem ein neuer Gebietstyp Urbanes Gebiet eingeführt, der die leichtere Mischung von Gewerbe und Wohnen ermöglichen soll.