Allgemein
16.06.2017

DDR-Vergangenheit muss weiter aufgearbeitet werden!
Roland Jahn spricht im Vogtland über SED-Unrecht

Der Bundesbeauftragte für die Stasiunterlagen besuchte am 15. Juni die Bundestagsabgeordnete im Vogtland. Anlass war der 64. Jahrestag des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953.

Nach über 28 Jahren sind Aufklärung und Aufarbeitung des damaligen Unrechts in der DDR weiterhin erforderlich. Roland Jahn, Zeitzeuge und Bundesbeauftragter der Stasi-Unterlagen-Behörde, folgte zum zweiten Mal der Einladung von Bundestagsabgeordneten Yvonne Magwas ins Vogtland. Mit Elftklässler des Julius-Mosen-Gymnasiums Oelsnitz diskutierten beide intensiv über die DDR, die Ideologie und die Stasi. „Gerade die, die die DDR nicht erlebt haben, müssen wissen, was damals geschehen ist: Unfreiheit, keine Meinungsäußerung, Gängelung der Menschen, eingesperrt sein, Mangelwirtschaft“, sagt Yvonne Magwas.

Nähere Informationen zum Austausch mit den Schülern lesen Sie in der Freien Presse, Lokalausgabe Oberes Vogtland.

Emotional wurde es in Reichenbach. Roland Jahn und Yvonne Magwas trafen sich mit Opfern des SED-Regimes und der kommunistischen Verfolgung. Die Abgeordnete und der Bundesbeauftragte nahmen wertvolle Vorschläge für ihre weitere Arbeit mit. „Monatlich wollen 4.000 Menschen in ihre Stasi-Akte schauen und Aufschluss über Dinge in der Vergangenheit erhalten. Dieses Recht sollten wir niemanden verweigern, betont Yvonne Magwas, „die Wiederwahl Roland Jahns im vergangenen Jahr als Stasiunterlagen-Beauftragter ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass wir die DDR-Vergangenheit weiter aufarbeiten müssen.“

Roland Jahn hat eine ganz besondere Verbindung mit dem Vogtland: Jürgen Fuchs – Sohn der Stadt Reichenbach. Der Bürgerrechtler war Weggefährte, Berater und Freund Roland Jahns. Gemeinsam unterstützten sie in den 80er Jahren die DDR-Opposition von West-Berlin aus. Bei einem Stadtspaziergang folgten Yvonne Magwas, Roland Jahn, Oberbürgermeister Raphael Kürzinger und einige Bürger den Spuren von Jürgen Fuchs und der DDR-Opposition der Neuberin-Stadt. Mit Hilfe Melanie Schönhoffs, Mitarbeiterin der Jürgen-Fuchs-Bibliothek, wurden markante Punkte, wie z.B. das Geburtshaus von Jürgen Fuchs oder das Gebäude der ehemaligen SED - Kreisleitung Reichenbach, besucht. Roland Jahn versprach, dem Vogtland auch ein drittes Mal einen Besuch abzustatten.