Ländlicher Raum
11.09.2017

Pflegekräfte müssen besser unterstützt werden!
Magwas informiert sich bei Sozialwerk Vogtland

GNZ Facebook
Chris Gonz

Das Sozialwerk Vogtland lud am 11. September die Bundestagsabgeordnete zu einem sozialpolitischen Austausch ein. In der Klingenthaler Geschäftsstelle sprachen Geschäftsführer Michael Rothe und sein Leitungsstab mit der CDU-Politikerin vor allem über die aktuelle Fachkräftesituation im Pflegebereich und die ärztliche Versorgung im Oberen Vogtland.

Mit 100 Mitarbeitern, 300 Mitgliedern und 100 Ehrenamtlichen ist das Sozialwerk Vogtland der größte Dienstleister in Klingenthal. Für ihn werde es aber immer schwieriger Fach- und Führungskräfte in der Region zu finden oder zu halten. Die Anzahl der Bewerber nehme stetige ab. Außerdem ließe die Qualität der Ausbildung nach, berichtet das Sozialwerk. Besonders prekär sei es wegen dem niedrigen Stundenlohn im Pflegebereich. Aufgrund des Satzes von 26,30 Euro von der Pflegekasse in Sachsen wäre keine bessere Bezahlung möglich. Zusätzlich koste der bürokratische Aufwand zu viel Zeit. Zeit, die am Ende bei den Klienten fehle. Die Pflegestärkungsgesetzte hätten teilweise Verbesserungen gebracht. „Der Bund stellt aktuell sowohl für die stationäre als auch ambulante Pflege mehr Geld zur Verfügung. Unter anderem haben wir die Ausbildung für die Pflegekräfte kostenfrei geregelt. Außerdem wird nicht mehr nach Minuten abgerechnet. Das ist eine Erleichterung. Allerdings müssen wir den Personalschlüssel weiter verbessern und mehr Bürokratie abbauen, sodass mehr Zeit für die Patienten bleibt. Ich verstehe auch, dass die Bezahlung gerade in der Pflege noch zu gering ist“, sagt Yvonne Magwas.

Die ärztliche Versorgung im Oberen Vogtland gibt dem Sozialwerk zusätzlich zu denken. Viele Gemeinden seien schon jetzt von Unterversorgung bedroht. Einige der derzeitigen Ärzte würden in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Bereits jetzt seien die Sprechzeiten aus- bzw. überlastet. „Eine gute ärztliche Versorgung muss auch bei uns garantiert sein. Bei der Vergabe von Studienplätze für Medizin sollten die Interessen der ländlichen Gebiete besonders berücksichtig werden. Deshalb habe ich mich für eine Landarztquote ausgesprochen“, so die Bundestagsabgeordnete.