Kultur und Medien
15.05.2018

Markneukirchen erhält 40.000 Euro vom Bund für kulturelle Infrastruktur
Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen soll zum kulturellen Knotenpunkt im oberen Vogtland werden und erhält dafür Gelder von der Kulturstiftung des Bundes

GNZ 0259 Kopie
Chris Gonz

Gute Neuigkeiten für das Vogtland: Die Stadt Markneukirchen erhält 40.000 Euro aus dem Programm „TRAFO2 – Modelle für Kultur im Wandel“ der Kulturstiftung des Bundes (KSB). Damit möchte die Stadt das Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen zu einem Kultur-, Begegnungs- und Informationszentrum für die Vermittlung von Musik und Musikinstrumentenbau im oberen Vogtland weiterentwickeln. Mit dem TRAFO-Programm werden Veränderungsprozesse der kulturellen Infrastruktur im ländlichen Raum unterstützt.

Die CDU-Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Kulturausschuss Yvonne Magwas hatte den Antrag unterstützt indem sie sich persönlich an die Leiterin der KSB Hortensia Völckers gewandt hatte: „Ein Kultur-Hotspot an einem bedeutenden Ort wie dem Musikinstrumenten-Museum wird dazu beitragen, die kulturellen Kräfte im Musikwinkel besser zu bündeln, neue Impulse zu setzen und mehr Strahlkraft über die Grenzen des Vogtlandes hinaus zu erreichen. Gerade für eine ländliche Region wie die unsere ist ein aktives kulturelles Angebot sehr wichtig.“

In Kürze startet das Projekt in die erste Phase. In der Entwicklungsphase profitieren die Teilnehmer durch den Erfahrungsaustausch der Projekte untereinander sowie Veranstaltungen wie dem Ideenkongress im Herbst 2018. Im Sommer 2019 werden die Konzepte von einer Jury bewertet. Dann entscheidet sich, ob Markneukirchen für die zweite Phase zugelassen wird. Für die Umsetzungsphase von 2019 bis 2023 stellt die KSB den Projekten noch einmal 1,25 Mio. Euro zur Verfügung.

Die Begründung für die Förderung des Musikwinkels liegt u.a. darin, dass die Region aufgrund seiner historisch bedingten Randlage sowie dem demografischen Negativtrend infrastrukturell benachteiligt ist. Deshalb sei es bisher trotz der Vielzahl an Musikinstrumentenherstellern, Orchestern, Institutionen der Forschung und Lehre sowie Kulturschaffenden nicht gelungen, alle Potenziale im Musikwinkel auszuschöpfen. Mit den Geldern soll nun ein tragfähiges Konzept entwickelt werden, wie ein kultureller Knotenpunkt sowie starke Allianzen zwischen Verwaltung, Kultureinrichtungen und Künstlern vor Ort geschaffen werden können. Mögliche Projektpartner sind u.a. der Verein Musicon Valley, die Chursächsische Veranstaltungs GmbH Bad Elster, das Musik- und Wintersportzentrum Klingenthal, das Gymnasium Markneukirchen und die Musikschule Vogtland. Ziel ist es, in Zukunft mehr Konzerte, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen, Workshops und andere Veranstaltungen für das Fachpublikum, Vogtländer und Touristen anzubieten und damit die Möglichkeiten der kulturellen Bildung als auch Teilhabe zu erhöhen.

Hintergrund:
2015 initiierte die Kulturstiftung des Bundes das Programm „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“, das in bislang vier ländlichen Regionen Veränderungsprozesse der kulturellen Infrastruktur unterstützt. Es sind regionale Transformationsprojekte entstanden, die gemeinsam mit der Bevölkerung die öffentlichen Kulturorte weiterentwickeln. Aufgrund des wachsenden Interesses an Zukunftsperspektiven für Kultur im ländlichen Raum hat die Kulturstiftung des Bundes das Programm TRAFO nun auch für weitere Bundesländer in einem zweistufigen Verfahren geöffnet.