Am gestrigen Dienstag hat sich das Vogtland als innovativer Wirtschaftsraum einem interessierten Publlikum aus Politik, Verbänden und Wirtschaft in Berlin vorgestellt. Mehr als 160 Gäste, darunter der chinesische Wirtschaftsattaché Prof. Dr. Li sowie der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, zuständig für Heimat und Bau, Marco Wanderwitz MdB waren in die Sächsische Landesvertretung gekommen und informierten sich über die Region und ihre Vorzüge. Auch das Vogtland war u.a. mit dem Landrat des Vogtlandkreises Rolf Keil sowie den beiden Oberbürgermeistern Raphael Kürzinger aus Reichenbach und Ralf Oberdorfer aus Plauen gut vertreten.
"Mit der bereits siebten Vogtlandpräsentation haben wir eine weitere Facette des Vogtlandes gezeigt und damit unsere Region über deren Grenzen hinaus noch bekannter gemacht", so die Vorsitzende des vogtländischen Vereins zu Berlin e.V. sowie vogtländische Bundestagsabgeordnete Yvonne Magwas, die die Veranstaltung gemeinsam mit der Landesvertretung des Freistaates Sachsen organisiert hatte.
In ihrem Eingangsstatement warb Yvonne Magwas für das Vogtland als eine Region mit Weitblick: „Das Vogtland bietet alle Voraussetzungen, dass sich Unternehmer und Investoren wohl fühlen können. Es ist zentral gelegen in der Mitte Europas und ist seit jeher geprägt von industrieller Tradition und Innovation, die sich bestens ergänzen.“
„Die zumeist mittelständischen Unternehmen arbeiten innovativ, mitunter in gemeinsamen Forschungsverbünden, und auch die Bildungseinrichtungen gehen neue Wege, um die Fachkräfte von morgen auszubilden“, sagte Magwas.
„Damit die Menschen in die Region kommen und dort auch bleiben, gilt es, deren Attraktivität als Lebens-, Arbeits- und Bildungsraum stetig weiterzuentwickeln. Dafür sind zwei Dinge von zentraler Bedeutung. Eine wichtige Rolle spielt die Digitalisierung, deren Chancen erkannt und umgesetzt werden müssen. Auch hier sind die Vogtländer auf Erfolgskurs. Im Juli diesen Jahres gab es den Startschuss zum flächendeckenden Ausbau des Vogtlandes mit schnellem Internet. Das ist ein entscheidender Schritt, denn gerade im ländlichen Raum bedeutet der Anschluss an das schnelle Internet den Anschluss an die Zukunft“, betonte die Vereinsvorsitzende.
„Entscheidend für Innovation ist aber auch die Haltung, die wir an den Tag legen. Das Vogtland ist eine weltoffene und tolerante Region. Um innovativ arbeiten zu können, bedarf es eben auch eines bestimmten Klimas. Das Vogtland ist offen für neue Ideen und für neue Menschen. Innovationsfähigkeit und Toleranz gehen hier Hand in Hand“, so Magwas.
In den von Julia Krittian (ARD-Hauptstadstudio) moderierten drei Talkrunden zu den Themen: Bildung, Forschung und Vertrieb kamen zahlreiche Unternehmen und Bildungseinrichtungen aus dem Vogtland zu Wort. So erklärte Frau Prof. Dr. Born von der Studienakademie Plauen: "Wir richten uns bei der Studienplatzvergabe nach den Bedarfen der Wirtschaft. Das Studium ist kurz und praxisorientiert, sodass die Absolventen schnell und bereits mit Berufserfahrung in den Unternehmen eingesetzt werden können." Auch neue Studiengänge werden initiiert. So gibt es seit 2015 den Studiengang "Physican Assistant", eine Qualitfikationsstufe zwischen Arzt und Pfleger, der die vom Fachkräftemangel betroffene Gesundheitsbranche entlasten soll. Gemeinsam mit der Plauen Stahl Technologie GmbH wurde zudem der Studiengang Stahlbau entwickelt, der dem Unternehmen dabei hilft, hochqualifizierte Stahlbauer zu gewinnen, informierte Peter Völkner von Plauen Stahl Technologie GmbH.
Die Digitalisierung sei einer der wichtigsten Faktoren auf dem Weg in die Zukunft, konstatierte Danny Szendrei von Südwestsachsen (SWS) Digital e.V. Der Verein unterstützt die hiesigen Unternehmen bei der erfolgreichen Gestaltung der Digitalisierung, um mittel- bzw. langfristig auch im ländlichen Raum Technologiestandorte zu schaffen. Das gilt ebenso für den Musikinstrumentenbau. Kerstin Voigt vom Bündnis I-Ma-Tech setzt sich für die Zukunftsfähigkeit des Musikinstrumentenbaus ein. "Die Herausforderungen durch Fachkräftemangel, zunehmenden Materialmangel durch bspw. geschützte Hölzer und durch die Digitalisierung führen zu einer kompletten Veränderung des Musikinstrumentenbaus“, so Voigt. Hier entwickelt I-Ma-Tech innovative Konzepte, um langfristig, Material-, Technologie- und Fachkräftebasis im Vogtland zu sichern. Unterstützt werden sie dabei mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Auch verkauft werden die Produkte aus dem Vogtland. Mit Bernd Erdamnn von Erdmann Sauna & Spa aus Weischlitz sowie Daniel Aurich von GK Software aus Schöneck stellten sich zwei äusserst erfolgreiche Unternehmen vor. So findet man die Saunen aus dem Hause Erdmann in Villen, Hotels und Schlössern rund um den Globus. Und auch der Marktführer für Kassensysteme vertreibt seine Lösungen in nahezu alle Regionen der Welt, zu finden u.a. bei Lidl, Kaufland und Douglas. Im Ausstellungsraum konnten die Gäste die Innovationen im Anschluss bestaunen: Da gab es u.a. dimmbare Gebäudeverglasung von Econtrol, 3-D-Einlegesohlen von der Funke Stickerei, speziell beschichtete Taschen von Vowalon und edelziege oder ein komplettes Videostudio auf Rädern von der Mastersolution AG.
Musikalisch umrahmt wurde der Abend von der Band Duo Stiehler/Lucaciu, deren Wurzeln auch ins Vogtland reichen und die das Publikum mit ihrem instrumentalen Pop, aber auch lebhaften Einlagen, begeisterten. Großer Dank ging an die Unterstützer und Sponsoren der Vogtlandpräsentation. Frau Magwas sagte: "Ohne finanzielle Unterstützung der Sparkasse Vogtland und GK Software wäre die Veranstaltung nicht möglich gewesen." Und auch die Getränkehersteller aus dem Vogtland Sternquell und Bad Brambacher stellten Ihre Erfrischungen kostenlos zur Verfügung. Die Veranstaltung ging bei einem reichhaltigen Buffet der AWOteria und guten Gesprächen noch weit in den Abend hinein.
Eine Zusammenfassung und Übersicht über alle vogtländischen Aussteller finden Sie hier.