Bau, Veranstaltung, Vogtland
16.11.2022

Starker Zusammenhalt für vollständige Elektrifizierung der Sachsen-Franken-Magistrale zeigt sich in Resolution
Aktuelles Berechnungsverfahren nicht sinnvoll für Elektrifizierungen

Treffen Muenchen SachsenFrankenMagistrale Quelle Bayerisches Staatsministerium fuer Wohnen Bau und Verkehr
(C) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

Der Bund stellt die vollständige Elektrifizierung des Lückenschlusses der Sachsen-Franken-Magistrale zunehmend in Frage. Dies steht leider im Widerspruch zu der Ankündigung im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung. Darin ist es als besonders vordringliches Ausbauprojekt erwähnt. Wegen vermeintlich geringer Wirtschaftlichkeit wird dies jedoch nicht mehr weiterverfolgt. Dabei spielt das Kosten-Nutzen-Verhältnis eine bedeutende Rolle. Jenes wurde in einer Wirtschaftlichkeitsprüfung jedoch vermeintlich schlecht gerechnet. Einstmals erhielt das Projekt einen Wert von 1,3 bei der Erstellung des Bundesverkehrswegeplanes für 2030. Allerdings hat die Zahl sich unterdessen in einem Gutachten mit nur noch 0,6 fast halbiert. Aus diesem Grund fordern Politiker von Städten, Landkreisen sowie aus der Bundes- und Landespolitik eine Revision der vorliegenden Kosten-Nutzen-Berechnung.

Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magwas MdB: „Insgesamt braucht es ebenso ein Umdenken in der Zukunft. Gerade im Hinblick auf Elektrifizierungen ist das bisherige Berechnungsverfahren nicht mehr sinnvoll, weil diese grundsätzlich einen volkswirtschaftlichen Nutzen haben.“

Aufgrund der angespannten Situation rund um die Magistrale wurde am gestrigen Dienstag in München ein starkes politisches Signal gen Berlin gesendet. Über 50 Vertreterinnen und Vertreter von Städten und Landkreisen sowie politischen Mandatsträgern der Regionen Südwestsachsen und Oberfranken sowie Nordostbayerns haben eine gemeinsame Resolution auf den Weg gebracht. Die vogtländische Bundestagsabgeordnete und Vizepräsidentin des Bundestages, Yvonne Magwas, war ebenfalls auf der Konferenz zur Sachsen-Franken-Magistrale und ist eine der Unterzeichnerinnen.

Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magwas MdB: „Der Lückenschluss ist für das Vogtland von hoher Bedeutung, da die Metropolregion Nürnberg und der südwestsächsische Raum noch enger zusammenwachsen und voneinander profitieren können."

Am Ausbau der Strecke hängt schließlich auch die angedachte IC-Verbindung von Dresden über Chemnitz nach München. Auch die Industrie, beispielsweise das Zwickauer VW-Werk, ist zunehmend auf CO2-reduzierte Transporte angewiesen. Ebenfalls ist eine Vollendung aus klimapolitischer Sicht dringlichst geboten, weil  eine nachhaltige Verlagerung von der Straße auf die Schiene im Personenverkehr elektrifizierte Streckennetze erfordert.

Als nächsten Schritt wird es eine sogenannte kleine parlamentarische Anfrage geben. Dabei wird man die näheren Hintergründe für die vermeintlich geringe Wirtschaftlichkeit in Erfahrung bringen.

Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magwas MdB: „Insgesamt war man sich in München einig, dass der Druck bei dem Thema unbedingt aufrechterhalten werden muss. Die vollständige Elektrifizierung der Sachsen-Franken-Magistrale gehört eben nicht auf ein Abstellgleis."